4.1 Hinweise für die Verlegung von Betonplatten ohne Verkehrsbelastungen

Vorbemerkungen:
Um die Sichtfläche von Betonplatten zu schonen und Kratzer oder Beschädigungen zu vermeiden, sollten die Platten immer hochkant gelagert werden. Die Verlegung sollte auf einem ungebundenen Fundament erfolgen, um den Wasserablauf zu gewährleisten. Weiterhin können eventuelle Setzungen so unkompliziert ausgeglichen werden. Das Mindestgefälle für Betonplatten beträgt 2%, werden zum Beispiel Bradstone- oder Viennaplatten verlegt, ist ein Gefälle von 3% einzubauen.

Die Verlegehinweise im Anschluss beziehen sich auf verlegte Flächen, die ausschließlich von Fußgängern oder Fahrradfahrern genutzt werden. Für Flächen mit Verkehrsbelastungen durch PKWs gelten abweichende Vorschriften. Die Betonplatten dürfen nicht fugenlos verlegt werden, da es dabei zu Kantenabplatzungen oder anderen Schäden kommen kann. Eine Haftung für diese Schäden wird von den Fachbetrieben in der Regel nicht übernommen.

Ausführung einer ungebundenen Bauweise für die Verlegung von Betonplatten:

Als Vorbereitung für die Verlegung wird der Mutterboden bis in eine Tiefe von 25 bis 45 cm ausgegraben. Den Untergrund bilden tragfähige und frostsichere Bodenschichten. Hierbei ist das erforderliche Gefälle für die Betonplatten bereits mit zu berücksichtigen. Im Anschluss an den Aushub wird die Fläche mit einem Plattenrüttler verdichtet, ist eine Auffüllung nötig, dann muss auch diese verdichtet werden und zwar lagenweise mit einer Dicke von etwa 20 cm je Lage. Die vermeidet spätere Setzungsprobleme. Auf die verdichtete Fläche wir eine Trag- und Frostschutzschicht aufgebracht. Diese Schicht ist 20 bis 40 cm dick, besteht aus Kies oder Schotter in der Körnung 0/32 mm und wird in der genauen Höhe und unter Berücksichtigung des Gefälles eingebaut. Wieder ist auf eine sorgfältige Verdichtung Wert zu legen. Mit einer 3 bis 5 cm dicken Ausgleichsschicht wird die Tragschicht plan gemacht. Die Ebenheit der Schicht und die Höhengenauigkeit werden mit Hilfe einer Lehre erreicht. Für die Ausgleichsschicht können Splitt/Sandgemische mit den Körnungen 0/5 mm (gewaschen) oder Splitt mit den Körnungen 1/3 mm oder 2/5 mm verwendet werden. Das Splittbett gleicht eventuelle Toleranzen der Betonplatten bzw. der Tragschicht auf.

Ausführung einer gebundenen Bauweise für die Verlegung von Betonplatten:

Auch wenn die ungebundene Bauweise vorzuziehen ist, können Betonplatten auch gebunden verlegt werden. Beim Einbau in ein Beton- oder Mörtelbett sind bei größeren Flächen Dehnungsfugen einzuplanen; vorhandene Fugen müssen berücksichtigt werden. Die Trag- bzw. die Bettungsschicht muss dennoch aus einer kapillarbrechenden Schicht – zum Beispiel aus Dränbeton – hergestellt sein. Dies gewährleistet, dass anfallendes Wasser in die darunterliegenden Schichten abgeleitet werden kann. Verwendet man Normalbeton, dann wird das Wasser gespeichert und abgegeben, jedoch nicht in ausreichendem Maße an den Untergrund durchgeleitet. Weiterhin können feine Risse im Beton zu einer Kapillarwirkung führen, die Wasser speichert bzw. einen Transport der Feuchtigkeit in den Plattenbelag verursacht. Die Folge davon können Ausblühungen, Kalkausscheidungen, Wasserstau oder Wasserflecken sein.

Dränbeton ist aus Rundkorn- oder Splittbeton und Zement oder Trasszement zusammengesetzt. Die Korngröße des Betons beträgt 4 bis 8 mm, Feinst- und Sandanteile werden nicht verwendet. Bei der Auswahl des Betons ist zu beachten, dass bei Produkten, die empfindlich gegen Verfärbung sind eine Spezialtrasszement verwendet wird, der einen Trassanteil > 35 % hat. Um einen optimalen Verbund zwischen der Betonplatte und dem Mörtel der Bettungsschicht zu erreichen, ist eine gründliche Reinigung der Plattenflächen mit Wasser nötig, die Verwendung von Haftemulsion unterstützt die Verbrundwirkung. Anschließend werden die Platten satt in das Mörtelbett gesetzt.

Die gebundene Bauweise für die Verlegung von Betonplatten ist keine Regelbauweise. Deshalb kann es zu Schäden wie Rissen in den Platten (zum Beispiel aufgrund von Temperaturschwankungen) kommen. Der Dränbeton, der für die Bettungsschicht verwendet wird, hat einen hohen Hohlraumanteil, deshalb klingt der Plattenbelag beim Abklopfen ebenfalls „hohl“. Dies stellt keinen Qualitätsmangel dar.

Abdichtung von Tragschichten

Damit anfallendes Oberflächenwasser so schnell wie möglich ablaufen kann und Stauwasser vermieden wird, werden abgedichtete Tragschichten, zum Beispiel bei Betonplatten, Kellerdecken unter Terrassen oder Decken unter Balkonen mit einem Mindestgefälle von 2% herzustellen. Der Einbau erfolgt in ein Kies- oder Splittbett, auf Stelzlagern oder auf Sand-Zement-Säckchen. Falls innerhalb der Unterlage kein Gefälle ausgeführt werden kann, wird dies mit Hilfe von Gefälleestrich erzeugt.

Die Abdichtungen werden vor dem Setzen der Betonplatten mit Schutzvliesen ausgelegt. Dies verhindert, dass die wasserführende Schicht, die in der Regel als Dichtungsbahn aus Bitumen oder Kunststoff ausgeführt wird, durch scharfe Kanten des Bettungsmaterials beschädigt wird. Bereits bei der Planung muss darauf geachtet werden, dass Vlies und Abklebung verträglich sind. Wird eine Dämmschicht nötig, ist eine Rücksprache mit dem Statiker, bzw. mit dem ausführenden (Dachdecker-)Fachbetrieb bezüglich der Druckfestigkeit und anderer Materialparameter zu halten. Für den Einsatz geeignet sind ausschließlich Dämmstoffe, die biegesteif und ausreichend druckfest sind und sich nur geringfügig zusammendrücken lassen.

Ein Nässestau ist unbedingt zu vermeiden. Dies führt in vielen Fällen zu großflächigen und schwer zu beseitigenden Ausblühungen. Am Rand der Fläche muss eine geregelte Wasserableitung ausgeführt werden. Je nach Bodenbeschaffenheit kann dies in Form einer Kiesschicht, einer Regenrinne oder mit einer Dränageleitung ausgeführt werden.