3.1 Einleitung Ökologische Pflasterdecken

Versickerungsfähige Pflastersysteme werden schon seit einigen Jahren verwendet. Sie sollen der zunehmenden Versiegelung der Oberflächen und der damit verbundenen negativen Auswirkungen für die Umwelt (zunehmende Hochwassergefahr) entgegenwirken.

Der große Vorteil der versickerungsfähigen Systeme ist, dass Regenwasser direkt durch die Oberfläche versickert und nicht erst über eine Entwässerung in die Kanalisation abgeleitet werden muss. Diese natürliche Art der Versickerung gehört zu den wichtigsten Bausteinen des ökologischen Regenwasser-Managements. Ergänzt wird diese Maßnahme durch Dachbegrünungen, Regenwassernutzung, Mulden- und Rigolenentwässerung; Ziel ist die Kanalisation zu entlasten und die Niederschläge ins Grundwasser zurückzuleiten.

Hinsichtlich der Verkehrsbelastung sind versickerungsfähige Pflasterflächen gesondert zu behandeln. Um schädliche Verunreinigungen zu vermeiden, ist die Verkehrsnutzung zu begrenzen, weiterhin müssen Mindestabstände zur Grundwasseroberfläche eingehalten werden.

Die Versickerung darf aus Wasserschutzgründen nur in folgenden Bereichen vorgenommen werden:

  • Außerhalb von gekennzeichneten Wasserschutzgebieten
  • Auf Flächen mit einer Verkehrsbelastung bis maximal Bauklasse V (RStO)
  • Bei Grundwasserständen, die mindestens 2 m unterhalb Geländekante liegen
  • Wenn auf den Einsatz von Streusalz im Winter verzichtet wird

Flächen dürfen nur dann mit versickerungsfähigem Pflaster befestigt werden, wenn an die Fläche die Anforderung nach Bauklasse V oder VI gestellt wird. Grund für diese Einschränkungen ist der Umweltschutzgedanke: Auf Flächen mit höherer Verkehrsbelastung ist die Belastung des Oberflächenwassers mit Schmutz höher als auf weniger frequentierten Flächen.