3.2.5 Begrünbare Fugen und Öffnungen in Pflastersystemen

Um befestigte Flächen zu gestalten, eignen sich begrünbare Pflastersysteme. Die Versickerungsfähigkeit ist gegeben, ist jedoch aufgrund der meist reduzierten Durchlässigkeit für anfallendes Wasser geringer als bei Fugen und Öffnungen, die mit Mineralstoffgemischen verfüllt sind. Infolge des Bewuchses und das daraus entstehende Regenrückhaltevermögen und die starke Struktur der Fugen kann dennoch ein Abflussbeiwert von 0,5 angesetzt werden. Eine Notentwässerung kann allerdings nicht verzichtet werden.

Die Fugen und Öffnungen (Vegetationskammern) werden mit einem tragfähigen und wasserdurchlässigen Gemisch verfüllt. Das Gemisch ist folgendermaßen zusammengesetzt:

  • 10 Massenprozent Oberboden der Bodengruppe 2 und 4 (laut DIN 18915, Teil 1)
  • 40 Massenprozent Natursand, Körnung 0/4 mm
  • 50 Massenprozent Splitt, Körnung 2/5 mm

Um den Bewuchs zu unterstützen, wird dem Substrat ein mineralischer Dünger mit 5g/m² N beigegeben. Das Gemisch wird auf das verlegte Pflastersystem aufgebracht und eingekehrt, die Befüllung der Fuge erfolgt bis 1 cm unter die Steinoberkante. Dies gewährleistet, dass der Vegetationspunkt der Gräser vor der sogenannten Überrollung durch andere Pflanzenarten geschützt wird. Gleichzeitig dient dieser Bereich als Minireservoir für Niederschlagswasser. Um eine übermäßige Verdunstung zu vermeiden, kann der Bereich mit Splitt der Körnungen 1/3 oder 2/5 mm verfüllt werden.

Für den Rasenbewuchs werden Rasenmischungen der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau in Bonn (FLL) verwendet. Geeignet sind für gemäßigte Klimalagen die RSM-Regelsaatgutmischung 5.1.1; für trockene und sonnige Lagen verwendet man die Saatgutmischung 5.1.2.

Die begrünbaren Pflastersysteme werden nach folgenden Arten unterschieden:

  • Pflastersysteme mit aufgeweiteter Fuge (angeformte Abstandshalter)
  • Verbundpflastersysteme mit aufgeweiteter Fuge
  • Rasengittersteine (Sickerkammern)
  • Rasengittersteine mit Verbundwirkung