Auf der Suche nach dem Garten-Paradies
Wurden in der vorgeschichtlichen Zeit noch ausschließlich Nutzgärten angelegt, in denen Pflanzen als Nahrungsmittel oder für medizinische
Zwecke angebaut wurden, entstanden nach und nach auch Ziergärten, um das Auge zu erfreuen, um schattenspendende grüne Oasen zu schaffen und
um den Status zu erhöhen. In Ägypten spielten Gärten eine große Rolle im Totenkult. Doch nicht nur in Ägypten, sondern auch im alten Griechenland,
in Asien oder im Orient hat der Garten eine lange Geschichte, die der der Baukunst nur wenig nachsteht. In jeder Kultur und in jeder Epoche waren
Zier- oder auch Lustgärten auch immer der Versuch, das verlorene Paradies nachzubilden. So entstanden im wahrsten Sinne des Wortes paradiesische
Gartenanlagen und –parks auf der ganzen Welt, vor allem in den Hochkulturen.
Gartengestaltungsmöglichkeiten
Gartenstile der Kulturen
Fast jede Kultur und auch jede Nation hat einen typischen Gartenstil. So kennt man den chinesischen Garten, bei denen eine künstliche
Landschaft aus Wasser und Steinen gebildet wird und Pflanzen eine eher untergeordnete Rolle spielen; den italienischen Garten, der von Achsen,
verschiedenen Ebenen und grünen Räumen charakterisiert wird und seiner Weiterentwicklung, den französischen Barockgarten; oder den englischen
Landschaftsgarten, mit dem ein Stück wilde und scheinbar unberührte Natur auf einem eingegrenzten Gebiet geschaffen werden soll.
Gartenideen
Jeder Gartenstil hat seinen ganz eigenen Charme und seine eigene Schönheit. Bei der Anlage eines eigenen Gartens sollte man sich Zeit lassen, in Ruhe seinen Lieblingsstil finden Ideen sammeln und sich dann sorgsam und mit fachkundiger Hilfe an die Gestaltung des persönlichen Paradieses machen.
Gartenstile
Der Rosengarten
Um die „Königin der Blumen“ in ihrer ganzen Pracht zu würdigen, bietet sich die Anlage eines Rosengartens an. Die vielseitigen Pflanzen eignen sich
als Gesamtkomposition oder als Teilelement einer Gartenanlage gleichermaßen. Über 30.000 Rosensorten bieten eine riesige Auswahl für den
eigenen Garten.
Der italienische Garten
Die Renaissance brachte im Bereich der Gartengestaltung den italienischen Garten hervor. Als grüner Raum, als Aushängeschild des Besitzers und
zur Ergänzung der prächtigen Villen entstanden beeindruckende Anlagen, die ihre Wirkung aus der geometrischen Architektur und fließendem Wasser
beziehen.
Der französische Garten (Barockgarten)
Die üppige Barockzeit in Frankreich war die Geburtsstunde der französischen Gärten, die durch ihre großzügige Anlage und die geometrischen
Sichtachsen geprägt werden. Als erste Partygärten bildeten sie mit ihren großen Kiesflächen und der genau geplanten Pflanzenwirkung den
Hintergrund für die prächtigen Feste der adligen Bevölkerungsschichten.
Der englische Landschaftsgarten
Strenge Linien und abgegrenzte Formen sind tabu. Der englische Landschaftsgarten lebt von der Wellenlinie, organischen Formen und dem naturnahen
Bewuchs. Kennzeichnend ist ein Gürtelweg rund um den Garten und der hohe Stellenwert von malerischen Ausblicken, die durch Skulpturen und
kleine Bauwerke erzeugt werden.
Der Steingarten
Alpenlandschaft im Kleinformat – der klassische Steingarten orientiert sich in Form und Gestaltung an der alpinen Flora. Die Attraktivität des
Steingartens entspringt der Kombination von Gestein und der lebendigen Farbenpracht der verwendeten Pflanzen. Bei der Steinauswahl sollte darauf
geachtet werden, dass die Steinanordnung nicht zu kleinteilig wird.
Der Kiesgarten
Fast karg wirken die Kiesgärten mit ihrer flächigen Verwendung von kleinkörnigem Gestein. Sorgfältig angelegt, wird ein Kiesgarten zum
echten Hingucker mit ganz besonderem Flair. Eine geschickte Pflanzenauswahl macht den Kiesgarten zu jeder Jahreszeit sehenswert. Er eignet sich
besonders für karge Flächen und verdichtete Böden.
Der Staudengarten
Staudengärten können in unzähligen Variationen angelegt werden. Ein Staudengarten ist kein eigener Gartenstil, so dass sich Staudenbeete in die
verschiedenen Gartenstile gut integrieren lassen. Die Pflanzenauswahl ist von den örtlichen Gegebenheiten, der Lage und dem persönlichen Geschmack
abhängig und bestimmt die Wirkung des Gartens.
Chinesischer Garten
Ein chinesischer Garten ist viel mehr als ein Stück geformter Natur. Den Gartenkünstlern Chinas gelingt es mit vielen gestalterischen Mitteln den Eindruck zu erwecken als träte man in ein Landschaftsbild ein. Gegensätze beherrschen die Gestaltung und bringen den Besucher zur Ruhe und zum Nachdenken über
ein Blockhaus für den Garten
Der Barockgarten
Im 17. Jahrhundert entstanden in Frankreich die ersten Barockgärten. Symmetrie, kontrollierter Wuchs und die strenge Aufteilung in mehrere Bereiche
kennzeichnen diesen Gartenstil. Als Ausdruck des Rationalismus wächst alles im Barockgarten nach dem Willen des Menschen, nichts bleibt dem
Zufall überlassen.
Der Bauerngarten
Nutzgarten und Blumengarten in einem – Der klassische Bauerngarten vereint in sich alle Pflanzen, die in einem ländlichen Haushalt gebraucht
wurden. Die Anlage ist über einen gekreuzten Hauptweg symmetrisch in gleich große Beete aufgeteilt, um die Pflege im Bauerngarten zu erleichtern.
Der Obstgarten
Früchte im eigenen Obstgarten zu naschen, ist für Erwachsene wie für Kinder gleich reizvoll. Je nach örtlichen Verhältnissen kann ein Obstgarten
groß angelegt werden oder auf kleinstem Raum untergebracht sein. Wichtig für eine gute Ernte sind die richtige Pflanzenwahl und die zeitgerechte
Düngung und Pflege.
Der Wassergarten
Das nasse Element bestimmt diesen Gartenstil. Teiche gehören hier ebenso dazu wie Bachläufe, Springbrunnen oder Wasserfälle. Ein Wassergarten
lässt sich schon auf kleinstem Raum anlegen, muss aber sorgfältig geplant sein und braucht einiges an technischer Ausstattung. Die Bepflanzung
kann frei gewählt werden.
Japanischer Garten
Im Japanischen Garten ist nichts dem Zufall überlassen und alle Gestaltungselemente sind sorgfältig und überlegt angeordnet. Das macht seinen Reiz
aus und lädt ein, den japanischen Garten mit seinen Überraschungen immer wieder neu zu erkunden. Varianten sind Zen-, Trocken- und Teehausgarten.
Ein wichtiger Punkt bei der Gestaltung eines Teehausgarten ist die richtige Wahl der Gartenhäuser.
Der Kräutergarten
Petersilie, Pfefferminze, Beifuss, Ysop – Im eigenen Kräutergarten lassen sich eine Vielzahl von Küchenkräutern oder auch Heilkräutern anbauen.
Die Kräuter in diesem schönen Nutzgarten haben nicht nur einen praktischen Zweck für die Küche oder den Medizinschrank, sondern sind meist auch
eine Augenweide. Unser Tipp: Um Kräuter anzubauen können auch Blumenkübel
benutzt werden.
Persischer Garten
In Deutschland ist er meist als orientalischer Garten bekannt. Der persische Garten entstammt einer Jahrtausend alter Gartenbaukunst und ist
in den verschiedensten Varianten zu finden. Der wohl berühmteste persische Garten der Welt ist am Taj Mahal in Indien zu finden.
Zengarten
Der Zengarten verkörpert als stilisiertes Abbild der Natur die Elemente. Pflanzen spielen hier keine oder eine sehr untergeordnete Rolle,
das Bild wird von Kies oder Sand, Steinen und Moosen bestimmt. Als Ort der Meditation hilft der Zengarten schon seit Jahrtausenden den Mönchen
dabei, zur Ruhe zu kommen.
Naturgarten
Wenn auch vom Mensch geplant, so gelten doch im Naturgarten die Gesetzmäßigkeiten der Ökologie. Behutsame Eingriffe steuern das Wachstum,
ohne den Garten und die dort wachsenden Pflanzen in einen festen Rahmen zu pressen. Ein echter Naturgarten bietet Lebensraum für viele heimische
Tierarten.
Feng Shui Garten
„Chi“, die Lebensenergie bildet die Grundlage der Gestaltung im Feng Shui Garten. Diese fernöstliche Philosophie gestaltet den Garten nach
energetischen Gesichtspunkten. Ein sinnig angelegter Feng Shui Garten kann die einzelnen Lebensbereiche wie Familie, Partnerschaft oder
Karriere sinnvoll stärken.
Gemüsegarten
Wer genug Raum und Zeit hat, sollte darauf nicht verzichten. Mit dem eigenen Gemüsegarten kann man einen großen Teil des Bedarfs an Obst und
Gemüse selbst decken. Das spart Geld und sichert die Qualität und Frische des verwendeten Ernteguts.