Vermächtnis der Renaissance – Der italienische Garten
Die ersten italienischen Gärten entstanden in der Renaissance und wurden als Außenraum der Villen dieser Zeit konzipiert. Der Garten war –
wie auch das Wohnhaus – ein Aushängeschild für den Bewohner und sollte dessen Persönlichkeit spiegeln. Ziel der Architekten dieser Zeit war es,
Gebäude und Garten zu einer Einheit zu verschmelzen. Neben der geometrischen Anlage ist fließendes Wasser ein wichtiges Element im italienischen
Garten. Die Sichtachsen, die in den französischen Gärten so wichtig sind, gibt es hier allerdings nicht.
Grundelemente im italienischen Garten
Der italienische Garten folgt strengen geometrischen Gesetzen: Er ist an der Mittelachse des Wohnhauses ausgerichtet, die von mehreren Querachsen
gekreuzt wird. Dadurch entsteht eine Art Raster, in dem sich Nischen und Plätze bilden, die je nach Geländeform auf unterschiedlichen Ebenen
liegen können. Links und rechts der zentralen Mittelachse werden künstliche rechteckige Teiche angelegt. In der Wahl der Pflanzen werden zwei
zentrale Gattungen unterschieden. Zum einen immergrüne Gewächse wie zum Beispiel Buchsbaum, Pinien oder Zedern, zum anderen Blühgehölze wie
Magnolien oder Rhododendron. Die Wahl der Pflanzen verleiht dem italienischen Garten gleichzeitig ein mediterranes Flair.
Gestaltungsrichtlinien für den italienischen Garten
Um den gewünschten Effekt zu erreichen, ist die streng geometrische Anlage des italienischen Gartens unverzichtbar. Liegen die Räume, die durch die Kreuzung mit den Querachsen entstehen auf unterschiedlichen Ebenen, werden diese durch großzügige Stufen oder auch Rampen miteinander verbunden. Um den Eindruck grüner Räume zu verstärken, eignen sich Pergolen, Spalierbäume und Laubengänge mit Bewuchs. Entscheidend ist ebenfalls die geschickte Anordnung der Elemente Immergrüne Pflanzen, Wasser und Mauern.
Gestaltung des eigenen italienischen Gartens
Wer sich die Gartenkunst der Renaissance in den eigenen Außenbereich holen will, der sollte die grundsätzlichen Richtlinien bei der Gestaltung italienischer Gärten berücksichtigen. Da diese Gartenform von ihrer Großzügigkeit lebt, lässt sich der italienische Garten in Klein- oder Reihenhausgärten nur schwer umsetzen. Trotz allem sorgt der Einsatz einzelner Elemente dafür, dass der Hausgarten ein ganz besonderes Flair erhält. Die schönsten italienischen Gärten finden sich in der Toskana. Dort konnte das Konzept der verschiedenen Ebenen durch die hügelige Landschaft besonders gut umgesetzt werden.