Der Naturgarten – Gestaltung nach ökologischen Grundregeln
Ein Naturgarten ist natürlich ebenso künstlich wie jede andere Gartenform auch, wird er doch vom Menschen geplant und angelegt. Entscheidend hier ist, dass die Pflanzenauswahl den regionalen Gegebenheiten folgt und Lebensraum für Wildpflanzen und Tiere geschaffen wird. Alles chemischen Mittel sind hier tabu, denn sie beeinflussen das Ökosystem Naturgarten negativ.
Gestaltungsmerkmale im Naturgarten
Ein Naturgarten ist ein geschützter Ort, in dem sich Pflanzen und Tiere sicher entwickeln können. Durch behutsame Eingriffe sorgt der Mensch für ein optimales Pflanzenwachstum. Prinzipiell gilt bei dieser Gartenform: So viel wie nötig und so wenig wie nötig. Schon bei der Anlage ist zu berücksichtigen, dass Nischen und Lebensräume für Tiere geschaffen werden. Das kann eine zum Beispiel eine Trockensteinmauer sein, in der sich wärmeliebende Tiere wie Eidechsen ansiedeln können oder ein Gartenteich als Lebensraum für Frösche, Unken und Wasserinsekten. Auch unkultivierte Bereiche im Naturgarten bieten Lebensräume für Tiere. Ein Totholzstapel als Unterschlupf für Igel und Eiablage für Insekten oder ein Wiesenbereich, in dem alles wächst wie es will – siedeln sich dort Brennnesseln an, haben Schmetterlinge die Möglichkeit, Eier abzulegen. Versiegelte Flächen gibt es im Naturgarten nicht. Wege werden mit Mulch oder Kies belegt, maximal ist Rasenfugenpflaster erlaubt, zum Beispiel für die Einfahrt oder für Gartenwege.
Chemische Gifte – im Naturgarten tabu
Jeder Eingriff im Naturgarten bewirkt eine Veränderung des Ökosystems. Besonders fatal wirken hier künstliche Dünger, Insektenvernichtungsmittel und andere Pflanzenschutzmittel. Im Naturgarten wird natürlicher Dünger verwendet: Kompost, der aus den Pflanzenresten im Garten entstanden ist. Um eventuelle Schädlinge abzuwehren, können ebenfalls natürliche Mittel eingesetzt werden. So hilft ein Schneckenschutzzaun genauso wie Schneckenkorn, statt chemische Mittel einzusetzen kann man Pflanzenschädlinge auch durch die richtigen Pflanzengemeinschaften schützen. Pflanzt man zum Beispiel Möhre mit Zwiebel zusammen, so schützen sich diese gegenseitig vor dem Befall mit der Möhren- bzw. Zwiebelfliege.
Pflanzenwahl im Naturgarten
Damit ein Garten zum echten Naturgarten wird, sollten dort nur heimische Pflanzen angesiedelt werden. Exotische Gewächse und Ziersträucher haben oft andere Ansprüche. Sie sind zum einen nicht an die Umgebung angepasst und brauchen spezielle Pflege- und Schutzmaßnahmen. Oft werden sie auch von den Nützlingen im Garten nicht als Lebensraum angenommen, Insekten bestäuben diese Pflanzen nicht.